Unterhaltskosten vor dem Autokauf online prüfen
Erstellt von Jens Wagner am 24. März 2015, 13:55 Uhr
Die Unterhaltskosten werden oft unterschätzt. Auf lange Sicht machen sie jedoch den Unterschied. Dabei gilt: Vermeintlich günstige Autos sind nicht immer die besten Schnäppchen, umgekehrt können sich auch etwas teurere Modelle lohnen. Es hängt immer vom Detail ab – und dieses lässt sich im Vorfeld online einsehen.
Logisch: teures Auto, viel Unterhalt
Die Unterhaltskosten skalieren zu einem guten mit dem Kaufpreis. So verursacht ein Audi R8 logischerweise deutlich höhere Fixkosten als ein VW Golf. Doch auch innerhalb derselben Preisklasse gibt es Unterschiede. Gerade bei Original-Ersatzteilen gilt seit Jahrzehnten die Weisheit, dass etwa deutsche Marken wie BMW oder Mercedes kräftiger zur Kasse bitten als Hyundai oder Skoda. Das stimmt auch tatsächlich, wie die Praxis zeigt – doch der heutige Online-Markt fängt diese Unterschiede leicht auf. Alle gängigen Zubehörteile sind online in großer Stückzahl zu finden; von Pflege über Wartung bis hin zu Reparaturen und Teiletausch werden alle Produktbereiche abgedeckt. Öle, Autobatterien, Reifen oder Werkzeug – die Preise sind durchweg niedriger als im klassischen Handel, außerdem ist die Zahl markenübergreifender Produkte gewachsen. Teure Artikel aus der Herstellerwerkstatt lassen sich also teilweise umgehen.
Nun zu den tatsächlich zu erwartenden Kosten. Der Kostenrechner des ADAC bietet eine gute Wissensgrundlage, da er zu sämtlichen Modellen relativ genaue Schätzwerte auf Lager hat. Hier einige Beispiele:
- Ein BMW Z4 mit 1,8-Liter-Motor kostet 34.250 Euro in der Anschaffung. Dazu kommen monatliche Fixkosten i.H.v. 104 Euro, 74 Euro Werkstattkosten, 138 Euro Betriebskosten. Nimmt man den Wertverlust von beinahe 500 Euro pro Monat dazu, ergeben sich monatliche Fixkosten von knapp 800 Euro – jeder Kilometer mit dem kleinsten Z4 kostet damit 63 Cent.
- Ein neuer Mercedes CLA derselben Preisklasse (Modell: CLA 180 AMG Line 7-Gang) kostet deutlich weniger pro Kilometer, nämlich 58 Cent. Die Unterhaltskosten sind fast auf demselben Niveau, allerdings mach der niedrigere Wertverlust des Mercedes den Unterschied aus.
- Dass Asiaten nicht immer so günstig sind, wie man vielleicht denkt, zeigt der Hyundai i35 2.0 CRDi: Insgesamt rechnet der ADAC mit knapp 63 Cent pro Kilometer, also gleichauf mit dem Z4. Interessant dabei: Der Wertverlust ist geringer als beim BMW, die Unterhaltskosten jedoch höher. Das alte Klischee vom japanischen bzw. koreanischen Schnäppchen ist also nicht immer wahr.